Philosophie

Was bedeutet individuelle Gynäkologie?

Jede Frau erlebt verschiedene Erkrankungen auf unterschiedliche Weise. Um einen Menschen zu behandeln, gibt es immer, je nach Art der Erkrankung, unterschiedliche Möglichkeiten. Die optimale Therapie ist selbstverständlich mit den Wünschen der Patientin abgestimmt!

Hier ist ein Beispiel mit unterschiedlichen Behandlungswegen:

Uterusmyom  (ist ein häufiger gutartiger Bindegewebeknoten in der Gebärmutter)

  • In vielen Fällen kommt es zu keinen Beschwerden.
  • Wenn es zu Blutungsstörungen kommt, weil ein Teil des Myoms in die Gebärmutterhöhle hinein wölbt, kann dieser Teil durch eine elektrische Schlinge bis zur Ebene der Gebärmutterwand entfernt werden. Durch Einsetzen einer Hormonspirale kann man das Wachstum des zurückgebliebenen Myomanteils hemmen und die Mengen der Regelblutung erheblich senken.
  • Wenn das Myom Richtung Oberfläche der Gebärmutter wächst, kann es entfernt werden, sodass die Gebärmutter erhalten werden kann. Ob diese Operation möglich ist und ob man dazu einen  Bauchschnitt oder lediglich eine Bauchspiegelung braucht, hängt vom Sitz des Myomknotens ab.
  • Es gibt Myomen in der Gebärmutter, die man aus gynäkologischer Sicht nicht mehr organerhaltend behandeln kann. Wenn man die Gebärmutter trotzdem behalten möchte, gibt es die Möglichkeit der radiologischen Behandlungen, wie HiFu oder Myomembolisation. Es gibt auch bei diesen Methoden unterschiedliche Auswirkungen, die man abwiegen muss.
  • Wenn man sich für eine Gebärmutterentfernung entschließt, gibt es wieder verschiedene Möglichkeiten. Ist der Eingriff durch die Scheide durchführbar, ist dies für die Patientin weniger belastend als ein Bauchschnitt. Oft aber ist die Gebärmutter so groß, dass ein primärer vaginaler Weg nicht möglich ist.
  • Man kann den Gebärmutterkörper oder die gesamte Gebärmutter auch laproskopisch (durch Bauchspiegelung) entfernen. Die so genannte Schlüssellochchirurgie mit kleinen Schnitten unter Zuhilfenahme einer Videokamera hat für die Patientin im Vergleich zur herkömmlichen, konventionellen Operation den Vorteil der geringen Operationsschmerzen, eine raschere Erholung nach der Operation, ein kürzerer Krankenhausaufenthalt und  kürzere Arbeitsunfähigkeit. Es gibt aber Einzelfälle, bei denen nur ein Bauchschnitt möglich ist.

Dieses Beispiel zeigt auf, wie viele Behandlungsmöglichkeiten es für eine Erkrankung gibt.

Es gibt immer verschiedene Behandlungsmöglichkeiten, wichtig ist die optimale Lösung zu finden. Das ist die Aufgabe der individuellen Gynäkologie.